„Das Rückgrat für einen klimafreundlichen Verkehr“ - Grüne Landtagsabgeordnete besuchen die Ilztalbahn und den Grenzbahnhof Nové Údolí

07.08.19 –

Haidmühle. Wie klimafreundlich lässt es sich in Ostbayern reisen? Dieser Frage geht Christian Zwanziger, tourismuspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag, bei seiner diesjährigen Tourismus-Tour nach. Im Rahmen der Tour besuchte er am Sonntag per Bahn und Rad den Grenzübergang Nové Údolí. Mit seinem Fraktions-kollegen Toni Schuberl, dem Mitglied des oberösterreichischen Landtags Ulrike Schwarz, Haidmühles Bürgermeisterin Margot Fenzl und ITB-Geschäftsführer Thomas Schempf tauschte er sich dort über grenzüberschreitenden Tourismus und besonders den Bahnverkehr in der Grenzregion aus.

Dabei waren sich die Anwesenden einig, dass die ehrenamtlich Engagierten der Ilztalbahn mit ihrer Arbeit aktiv zu einem nachhaltigen Tourismus in der Region beitragen. „Nachhaltige Mobilität ist das A und O für einen klimafreundlichen Tourismus, schließlich ist die An- und Abreise ein wichtiger Faktor bei den CO2-Emmissionen“, betonte Zwanziger. Die Tschechischen Bahnen machten es seiner Meinung nach vor: Eine Bahn mit eigenem Fahrradwaggon bedient eine für Pendler und Touristen attraktive Strecke. Es sei beeindruckend, wie die Ilztalbahn durch ehrenamtliches Engagement den Anschluss per Bus und Bahn auf bayerischer Seite geschaffen habe. „Wenn wir wirksamen Klimaschutz auch im Tourismus wollen, dürfen wir uns aber nicht nur auf engagierte Bürgerinnen und Bürger verlassen, da muss der Freistaat aktiv werden“, so Zwanziger, „wir müssen bestehende Bahntrassen elektrifizieren und wo notwendig ausbauen. Ein funktionstüchtiges Schienennetz wäre das Rückgrat für einen klimafreundlichen Verkehr.“

Hier ergänzte ITB-Geschäftsführer Thomas Schempf: „Für eine Netzwirkung brauchen wir die durchgehende Strecke bis nach Waldkirchen.“

Auch Haidmühles Bürgermeisterin Margot Fenzl steht einer Neutrassierung der Bahnstrecke grundsätzlich positiv gegenüber. In den vergangenen Jahren habe es Einbrüche bei den Tourismuszahlen gegeben. Grund dafür sei neben der schwierigen Erreichbarkeit wohl auch das Gasthaussterben in ihrem Ort. Doch Fenzl ist sich sicher: „Wenn der Zug wieder durch Haidmühle fährt, geht’s auch mit dem Tourismus wieder aufwärts.“

Zwanziger, der die Strecke zwischen Waldkirchen und Haidmühle mit dem Rad zurücklegte, würde sich freuen, sie eines Tages auch mit der Bahn fahren zu können. Am besten in einem Zug mit Fahrradmitnahme.

Sein Fraktionskollege Schuberl pflichtete ihm bei: „Die Reaktivierung der Schienenverbindung zwischen Budweis und Passau ist sicher keine leichte Übung, aber ein zentrales Infrastrukturprojekt für unsere Region.“

Marco Müller, neuer Naturpark-Ranger des Naturparks Bayerischer Wald, unterstrich die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Angebots für den Tourismus. Die geplante neue Naturpark-Infostelle an der Grenze sei ein attraktives Angebot für an der Natur interessierte Gäste. „Aber eine Umweltstation allein bringt noch kei- ne Touristen.“ Vielmehr sei ein Paket gefragt, das neben Freizeitmöglichkeiten auch ausreichend Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten sowie eine entspannte An- und Abreise beinhaltet. − hoy

Quelle: Passauer Neue Presse vom 06.08.2019

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