Wenn schon Luxus, dann nachhaltig

Fünf-Sterne-Campingplatz: Hier soll umweltfreundlicher Tourismus ganz vorne stehen

17.08.22 –

280 Stellplätze auf 25 Hektar Fläche sind für den neuen Campingplatz in Waldkirchen geplant. Auf dem ehemaligen Golfplatz in Dorn wird er bald im gehobenen Modus in Betrieb gehen "Für die Stadt ist er ein Sechser im Lotto", sagte Christian Zarda, 2. Bürgermeister der Stadt. Dass das Projekt bereits jetzt auch überregional für Aufmerksamkeit sorgt, wurde bei einem Ortstermin mit dem Investor deutlich.

"Im Landkreis gibt es kein Objekt, wo er besser hinpassen würde." Nicht nur der Standort dieses Campingplatzes ist besonders, er ist auch der erste seiner Art und damit ein Pilotprojekt. Warum? Weil er klimaneutral und nachhaltig werden soll. Was alles dazugehört und was für dieses und nächstes Jahr geplant ist, erläuterte Besitzer Reiner Bauer anlässlich des Besuchs des Bundestagsabgeordneten und und tourismuspolitischen Sprechers der Grünen Bundestagsfraktion Stefan Schmidt.

"Wir fangen das Ganze wieder von vorne an"

"Ich war zehn Jahre auf der Suche nach einem Campingplatz. Ich hab nicht nur in Waldkirchen gesucht, aber es war schwierig, etwas zu finden." Der gewünschte Platz solle nicht weit weg vom Zentrum und idyllisch sein. Genau das erfüllt der jetzige Standort. Bauer war über den vergangenen Winter fleißig und sanierte das ehemalige Golfclubhaus, sodass daraus ein Restaurant entstand. Drei Wochen hatte es gerade mal geöffnet, bis ein Brand Ende Juli diesen Jahres die ganze Arbeit zunichte machte (PNP berichtete). "Jetzt fangen wir das Ganze wieder von neu an", sagte Bauer.

 

Und er hat viel vor – besonders im Hinblick auf den Aspekt der Nachhaltigkeit. "Die Stromsäulen sollen so gebaut werden, dass sie nicht einbetoniert werden müssen. Alles, was geht, soll mit Solaranlagen voll gemacht werden, sodass wir mit Ökostrom heizen können. Unser Bier soll von einer regionalen Brauerei kommen, genauso wie die Produkte, die wir verwenden."

Weil Bauer Rücksicht au f die Natur nehmen will und der komplette Baumbestand bestehen bleiben soll, sind auf der riesigen Fläche, die das Areal bietet, lediglich 280 Stellplätze geplant. "Rainer Bauer geht mit der Natur behutsam um, punktet aber auch mit ihr. Andere Besitzer würden versuchen, alles rauszuholen, was geht", sagte Thomas Nitsche vom Caravaning Industrieverband. "Der Planer war nicht der billigste, aber er versucht, das Beste aus der Natur rauszuholen", sagt Bauer.

 

Für seine kleinen und großen Gäste hat Bauer viel geplant. Neben Pferdekoppel, Streichelzoo und Kinderspielplatz, soll es einen Wellnessbereich sowie Einkaufsmöglichkeiten geben. Für dieses Jahr hat Bauer noch einiges vor. Bis zur Weltmesse für Mobiles Reisen in Düsseldorf, möchte der Besitzer 24 Stellplätze eröffnen. Zur Landesgartenschau im nächsten Jahr will er zwischen 55 und 75 Stellplätze zur Verfügung stellen. Auch das Restaurant soll wieder aufgebaut werden.

Jeder soll beim Campen auf seine Kosten kommen

Auf seinem Campingplatz möchte Bauer drei verschiedene Typen des Camping-Klientels ansprechen: Hundefreunde, Familienmenschen und Rentner. Deshalb soll auch für jeden dieser drei etwas dabei sein. Eine weitere "Dreiteilung" besteht darin, dass es einen Bereich geben wird, in dem sich Fahrradfahrer einquartieren können, einen Teil, der als Luxussektor dient und ein dritter, in dem einfache Waldhäusl zu mieten sind. Zuerst sollen aber die Campingplätze fertiggestellt werden und dann geht es an die Chalets. Und wenn das alles geschafft ist, soll es irgendwann auch mal für die Einheimischen zugänglich sein, wenn sie beispielsweise den Pool mitnutzen wollen. Natürlich gegen Gebühr.

 

Das Vorhaben des Besitzers sorgte bei allen Anwesenden für Begeisterung. "Ich kenn‘ den Reiner und wenn er was anpackt, hat das Hand und Fuß", sagte Grünen Stadtrat Hubert Holzbauer, der ebenfalls bei der Besichtigung dabei war. "Es gibt Campingplätze, da fühlt man sich wie auf dem Discounter-Parkplatz. Das ist hier nicht so." Grünen Stadträtin Ulrike Bogner konnte ihm nur zustimmen: "Wir können wirklich stolz sein auf das Projekt."

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 11.08.2022

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