Grüne nominieren KreistagskandidatInnen

Energiewende voran bringen und ÖPNV erneuern
"30/30“ Reißverschluss ohne Lücken

Schönberg: Bei ihrer Nominierungsversammlung im Hotel „Antoniushof“ in Schönberg konnte der Kreisverband der Grünen wieder 30 Kandidatinnen und 30 Kandidaten für die grüne Kreistagliste zu gewinnen.

Die frisch gewählte Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger übernahm die Wahlleitung. In ihrem Eingangsreferat ging sie auf die Landespolitik ein. „Es ist unglaublich, wie Ministerpräsident Seehofer gerade die Energiewende blockiert“, so Steinberger. Der Windkrafterlass verhindert den weiteren Ausbau der Windkraft, den wir für die Energiewende dringend brauchen“. Weiter berichtete sie von ihrem Antrag, Bayern möge sich an der Anhörung zur Energiestrategie Tschechiens beteiligen. „Der Ausbau von Temelin berührt eindeutig auch bayerische Interessen“, so Steinberger. Umso unverständlicher findet sie es, dass dieser Antrag im Umweltausschuss mit den Stimmen der CSU abgelehnt wurde.

Die scheidende Kreisrätin Heike Dülfer berichtete über die Aufgaben des Kreistags und ihre langjährigen Erfahrungen in diesem Gremium. Kreisrat und Kreisvorsitzender Hans Madl-Deinhart zog ebenfalls Bilanz aus den vergangenen fünfeinhalb Jahren. So seien die früheren „monolithischen Parteienblöcke“ offener für Abstimmungen quer durch die Fraktionen geworden. Die Gestaltungsmöglichkeiten für eine kreative Kreistagarbeit sind seiner Erfahrung nach leider trotzdem enge Grenzen gesetzt, denn ob Krankenhäuser, Schulen oder Straßenbaufragen: es gelte eher zu reagieren als zu agieren.

Etappenziel unabhängige Energieberatung erreicht

Dennoch, so Madl-Deinhart, konnten qualifizierte Akzente gesetzt werden. Ganz im Sinne „Grüner Politik“ sei eine unabhängige Energieberatung, die mit wenig Finanzmittel auskomme, eingerichtet worden. Die erneuerbaren Energien haben im Landkreis Einzug gehalten, viele Heizanlagen werden mit heimischen Hackschnitzeln betrieben und Strom aus der Sonne gewonnen. Für die nahe Zukunft gelte es die Effizienz der eingesetzten Energien zu verbessern und weitere moderne Anlagen einzurichten. Besonders möchten sich die Grünen für Windstrom im Landkreis stark machen. Von den kontraproduktiven Abstandsvorschlägen für Windräder distanzieren sich nicht nur bei uns regionale Anleger. Hier sollte auch der Landkreis deutlich seine an einer ehrlichen und notwendigen Energiewende interessierten Bürger couragiert unterstützen, so der Kreisrat.

Volle Unterstützung für Bahn-Probebetrieb

Ein weiterer Schwerpunkt grüner Aktivitäten im Landkreis bildete der ÖPNV und in diesem Zusammenhang auch die Ilztalbahn. Hermann Schoyerer konnte über die kommenden Planungen berichten.

Schoyerer verdeutlichte den Anwesenden, dass die Landkreis-Grünen sich auch in 2014 aufmerksam mit dem leider nicht mehr zeitgemäßen Nahverkehrsstrukturen beschäftigen werden. Die Grünen unterstützen die Forderung, dass die Ilztalbahn auch in einem täglichen Probebetrieb ihre hohe Leistungsfähigkeit weiter beweisen darf. Die damit einhergehende überfällige Verbesserung der vorhandenen Zubringerstrukturen sollte dringend professionell auf die Belange der einheimischen und touristischen Fahrgäste überdacht werden. Schoyerer begrüßte die derzeit im Auftrag des Landkreises angestoßene Nahverkehrsanalyse. Diese dürfe keinesfalls in der anschließenden „Konzessions/Politik-Mühle“ wieder zerrieben werden. Neben Bussen sollten hier auch weitere Verkehrsträger wie Anruf-Sammel-Taxis, variable Busgrößen oder gestaffelte Schulbeginnzeiten angedacht werden. Auch der Transport sperriger und schwerer Güter wie Langholz oder Streusalz könnte wieder wie früher auf der Schiene stattfinden und die Straßen entsprechend sinnvoll entlasten.

Die Spitzenkandidatin Antje Laux aus Spiegelau meinte, dass die Grünen auch regional wichtiger denn je seien: „Ich will für uns und unsere Kinder ein vielfältiges, lebens- und liebenswertes, ökologisches und solidarisches Land mitgestalten, wir haben gerade in unserer Region herrliche Voraussetzung dafür, wir sollten sie nutzen und bewahren!“

Die etwa dreißig anwesenden Bewerberinnen und Bewerber verdeutlichten in der anschließenden Meinungsrunde ihre jeweiligen politischen Schwerpunkte. Vor allem die vielen Kandidatinnen wiesen in unterschiedlichen Nuancen auf Begriffe wie Demografiefaktor, Bildung, Landwirtschaft, Entschleunigung und Naturerhalt hin. Weitere Themen waren „Erhalt vor Neubau“ und die unsinnige PKW-Maut.

Foto:
Die Aufstellungsversammlung leitete MdL Rosi Steinbauer (zweite v. rechts), für die Wahl zum Kreistag kandidieren u.a. Hermann Schoyerer, Hans Madl-Deinhart, Antje Laux, Ursula Klöpper und Alexandra Mager (v.l.n.r.).

(Foto: Schoyerer)

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